Thema

Unser agiler Prozess

In der Zusammenarbeit mit unseren Kund:innen arbeiten wir konsequent agil. Auf Grundlage etablierter Methoden haben wir unseren eigenen agilen Prozess entwickelt, der uns eine flexible und effiziente Arbeitsweise ermöglicht.

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von Steffen Gorski

Agiles Arbeiten ist eines der meist besprochenen Themen in Unternehmen und Agenturen, aber auch in vielen Fachmedien – ›agil‹ ist eines dieser typischen Buzzwords der letzten Jahre. Dabei ist agiles Projektmanagement inzwischen in vielen Unternehmen angekommen – vor allem im Bereich der digitalen Produktentwicklung; und wird dort mal mehr, mal weniger konsequent umgesetzt. Die Grundideen aus der Softwareentwicklung – wie sie im Jahr 2001 in Form des Agile Manifesto formuliert wurden – wurden in den letzten 20 Jahren von vielen Organisationen weiterentwickelt und an die eigenen Bedürfnisse angepasst.

Ziele der Einführung agiler Prozesse in Unternehmen sind häufig mehr Effizienz und Schnelligkeit in der Entwicklung von Produkten, um sich Vorteile am Markt zu verschaffen. Aber auch mehr Flexibilität in der Reaktion auf neue Gegebenheiten sowie mehr Selbständigkeit in der Arbeit von Teams werden mit der Umsetzung dieser neuen Managementmethoden verfolgt.

Bei nach morgen versuchen wir, die besten Teile aus etablierten Methoden wie Scrum, Kanban und Lean UX in unserem eigenen agilen Arbeitsprozess zu verankern. Dadurch möchten wir ermöglichen, dass alle Mitglieder eines Projekt-Teams selbständig und eigenverantwortlich arbeiten können, indem wir das Projektmanagement auf ein Minimum reduzieren. Durch wenige feste und regelmäßige Termine und Strukturen erreichen wir ein hohes Maß an Flexibilität und die Möglichkeit, schnell auf neue Anforderungen zu reagieren.

Die wichtigsten Bausteine

Solide Grundlage

Wir starten jedes unserer Projekte mit einem Workshop, in dem wir gemeinsam mit unseren Kund:innen die Anforderungen und Wünsche an das Projekt erarbeiten. Das ist nicht nur eine wichtige Grundlage für die inhaltliche Arbeit, sondern auch eine gute Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen und Vertrauen zu schaffen. Ziel dabei ist zum einen, das Projekt zu verstehen, und zum anderen, eine Verbindung zwischen allen Mitgliedern des Teams herzustellen. Die beim Workshop gewonnen Erkenntnisse nehmen wir dann in unsere Planung auf.

Prozessgrafik zu Agilem Arbeiten

Anfängliche Planung

In der Planung sammeln wir alle Wünsche und Anforderungen und halten sie als Aufgaben auf einem Board fest – dazu nutzen wir aktuell die Open Source App Deck, die als Erweiterung unserer Nextcloud läuft, mit der wir auch unsere Dateien, Termine und Kontakte verwalten. Im Deck landen alle Aufgaben erst einmal im sog. ›Backlog‹, um sie als Idee oder Anforderung zu ›parken‹. Von dort wandert die Aufgabe in den Status ›Refined‹, wenn sie so weit spezifiziert wurde, dass alle Anforderungen für jede:n klar werden. Über die Position innerhalb des Bereichs können wir die Aufgabe priorisieren, um einzuschätzen, wie wichtig oder dringend sie in Relation zu anderen Aufgaben ist.

Tägliche Verwaltung

Jeden Tag treffen wir uns zum gemeinsamen Daily – einem kurzen morgendlichen Meeting, in dem wir besprechen, was wir uns an diesem Tag als Aufgaben vornehmen. Dabei schauen wir uns für alle laufenden Projekte die offenen Aufgaben an und entscheiden, welche davon wir bearbeiten möchten und auf dem Board in den Bereich ›in Progress‹ verschieben. Jedes Teammitglied entscheidet dabei selbständig, wofür er oder sie die richtigen Kompetenzen und freie Kapazitäten hat.

Gemeinsame Bewertung

Sobald eine Aufgabe abgeschlossen ist, wird sie auf dem Board in den Bereich Review geschoben. Diese Gelegenheit nutzen wir, um uns gegenseitig konstruktives Feedback zu unserer Arbeit zu geben. Dabei gehen wir offen und ehrlich miteinander um und sagen uns auch, wenn die Bearbeitung der Aufgabe noch nicht alle Anforderungen erfüllt. Die Phase Review ermöglicht uns außerdem, Feedback von unseren Kund:innen zu sammeln. Ist eine Aufgabe noch nicht vollständig erfüllt, wird sie erneut in die Bearbeitung aufgenommen.

Das Ergebnis: flexibel und eigenverantwortlich arbeiten

Um unseren eigenen agilen Prozess zu entwickeln zu können, haben wir vor unserer Gründung viel Erfahrung in Agenturen und Unternehmen gesammelt, in denen agile Arbeitsweisen mehr oder weniger (un-)erfolgreich implementiert wurden. So konnten wir für unsere Arbeitsweise bei nach morgen die für uns besten Teile aus gängigen Methoden miteinander kombinieren und so einen Prozess entwickeln, der zu uns und unserem Verständnis von eigenverantwortlicher Arbeit passt.

Durch die agile Verwaltung von Aufgaben haben wir das nötige Projektmanagement auf ein Minimum reduziert, um mehr Zeit für kreative Aufgaben zu haben. Die Etablierung von überschaubaren, aber regelmäßigen Strukturen ermöglicht uns eine sehr eigenverantwortliche und selbständige Arbeitsweise. In der Arbeit für unsere Kund:innen sind wir außerdem so flexibel, dass wir schnell auf neue Anforderungen und veränderte Gegebenheiten reagieren können.

Und was wir bei all dem immer wieder merken: unsere Arbeit macht uns einfach wahnsinnig viel Spaß.


Weiterführende Literatur

Gothelf, Jeff; Seiden, Josh. Lean UX. Designing great products with agile teams, Sebastopol 2016

Beck, Kent et al. Manifesto for Agile Software Development (2001)

Schwaber, Ken. Agiles Projektmanagement mit Scrum, Unterschleißheim 2007